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Das Projekt Transfer umfassender Medienbildung zwischen Schule und Universität (TrauM), ein Teilprojekt des Digitalen Klassenzimmers, startet in die Durchführungsphase und das Projektteam schnuppert Schulluft. An zwei Leipziger Grundschulen finden seit März vielfältige Angebote des Projekts statt, welche darauf abzielen, digitale Kompetenzen bei den Zielgruppen Lehrkräfte, Schüler:innen und Eltern zu stärken.

Das von der Initiative Digitale Schule Sachsen (SMK) finanzierte Projekt Transfer umfassender Medienbildung zwischen Universität und Schule (TrauM), ein Teilprojekt des Digitalen Klassenzimmers, startet erfolgreich nach den Winterferien im März 2024 in die erste von zwei Durchführungsphasen mit zwei Leipziger Grundschulen. Zielgruppe der ersten Angebote, welche die digitalen Kompetenzen stärken, sind Lehrkräfte, Schüler:innen wie auch Eltern. Highlights der Veranstaltungen, die thematisch und inhaltlich an die Bedarfe der Schule angepasst sind, sind die Anwendungsphasen, in denen Tools und Methoden direkt erprobt werden, und das kollaborative und kommunikative Miteinander. Im Verlauf des Projekts wird der heterogene Stand im Bereich Medienbildung an den Schulen sichtbar. Eine Lehrkraft äußert beispielsweise in einer der Veranstaltung: „Es bringt uns ja keiner bei. Das ist schade“ und bezieht sich auf den Umgang mit digitalen Medien im Unterricht. Tobias Lammers, der das Projekt medienpädagogisch gestaltet und begleitet, entgegnet beruhigend: „Dafür sind wir jetzt da“.

„Für 10 Sekunden war es in der Turnhalle so still, dass man eine Stecknadel hätte fallen hören können“ äußert Laura Kirste, wissenschaftliche Hilfskraft im Projekt und bezieht sich auf die Aufnahme des Schulsongs mit ca. 250 Schüler:innen in der Johannes-Hegenbarth-Schule. In der ersten Durchführungsphase, die sich über das zweite Schulhalbjahr 2023/2024 erstreckt, begleitet das TrauM-Team das Kollegium wie auch die Schüler:innen, die digitale Kompetenzen im Bereich Audio- und Videoproduktion stärken. Gemeinschaftlich soll zum Ende des Projekts ein Musikvideo entstehen. Neben der Tonaufnahme unterstützt das Projektteam die Schüler:innen und Lehrkräfte in der Projektwoche vor Ostern in der Gestaltung der Videoaufnahmen. Hier sind alle gefragt, denn jede Klasse darf eine bestimmte Zeile des Songs visuell gestalten. Dazu werden die Teilnehmenden im Vorfeld über Privatsphäre, Datenschutz und Recht am eigenen Bild aufgeklärt. Bei einem Elternabend können auch die Erziehungsberechtigten der Kinder ihre Fragen zum Thema stellen. Besonders die Kinder sollen darin bestärkt werden, auch mal Nein zu sagen, wenn Sie nicht fotografiert oder gefilmt werden möchten. Einzelne Lehrkräfte werden im Anschluss in einer Fortbildung ihre Kompetenzen im Bereich Videoschnitt erweitern, die Videosequenzen jeder Klasse zusammenfügen und mit dem Schulsong verbinden. Das fertige Produkt wird am Namenstag der Schule erstmalig präsentiert.

In die „Versuchung der digitalen Medien“, wie eine Lehrkraft humorvoll äußert, kommt das Kollegium der Friedrich-Fröbel-Schule in der Auftaktveranstaltung zum Thema „Digital kollaborativ arbeiten“. Dort können sie ihre Fähigkeiten im Bereich Classroommanagement und kollaborativen digitalen Anwendungen erweitern. Es werden verschiedene Anwendungen wie Apple Classroom, Mentimeter oder Miro-Board ausprobiert, aus der Sicht der Schüler:innen genutzt und auf die Nutzbarkeit im Unterricht hin bewertet. Weiterhin bilden sich ausgewählte Lehrkräfte im Bereich Erklärfilm fort, indem sie Kompetenzen im Umgang mit der Methode im Unterricht ausdehnen und diese eigenständig erproben. In der Fortbildung entsteht so ein eigener Erklärfilm zum Thema „Wetter“ des Kollegiums. Perspektivisch werden für diese Schule weitere Fortbildungssnacks online zum Thema digitale Schnitzeljagd und Hörspiel folgen und die Lehrkräfte in der Erstellung eines Erklärfilms mit Schüler:innen im Unterricht begleitet.

Im Hintergrund der ersten Durchführungsphase läuft die Akquise und die Auswahl der Schulen für die zweite Durchführungsphase, die nach den Sommerferien im August 2024 beginnt. Die hohen Bewerber:innenzahlen sprechen für die Relevanz des Projekts und den Bedarf der Schulen zur Begleitung im Bereich Medienbildung. Aus den interessierten Schulen werden drei für eine intensive Begleitung ausgewählt. Parallel starten auch die Teams des Digitalen Klassenzimmers und TrauM mit spannenden Seminareninhalten im Modul Medienbildung und politische Bildung in das Sommersemester 2024. Das TrauM-Projekt wird aus diesen Seminaren inhaltliche Impulse bekommen, um Angebote an Schulen zu gestalten. Erstmalig wird dabei auch das Thema KI in der Schule durch Studierende bearbeitet, zu welchem sich der Dozierende Dr. Dominik Becher wie folgt äußert: „Künstliche Intelligenz, in Form von großen Sprachmodellen und der Verarbeitung natürlicher Sprache, verändert das Lernen und Lehren rasant und wird vor allem auch aus dem Digitalen Klassenzimmer nicht mehr wegzudenken sein.“ In Anbetracht der Schnittmengen im Umgang mit KI in der Schule und Hochschule hält er eine Auseinandersetzung mit diesem Thema auch in der Lehramtsausbildung für unverzichtbar.

Sie wollen mehr zum TrauM-Projekt erfahren oder haben Interesse, das Digitale Klassenzimmer zu besuchen? Dann melden Sie sich gern unter traum.zls(at)uni-leipzig.de oder digitalesklassenzimmer(at)uni-leipzig.de.


Förderhinweis zu TrauM: Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.