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Die Ringvorlesungsreihe „Baustellen der Nachhaltigkeit" versucht in insgesamt acht Terminen im Sommersemester die anstehenden Herausforderungen der sozial-ökologischen Transformation von verschiedenen Disziplinen aus zu beleuchten. Die Vorlesungen sind für alle offen und bieten eine gute Gelegenheit, sich mit den aktuellen Entwicklungen in diesem Bereich auseinanderzusetzen.

Die globale Herausforderung der Klimakrise beschäftigt alle Staaten und zivilgesellschaftlichen Akteur:innen. Spätestens seit dem Bericht des Club of Rome „Die Grenzen des Wachstums“ (1972) ist sich die Menschheit der Problematik bewusst, dass die globalen Ressourcen übernutzt werden. Das ökologische Denken ist jedoch älter. Schon 1713 prägte der sächsische Bergrat Hans Carl von Carlowitz den Begriff der Nachhaltigkeit in Bezug auf eine gebotene Wiederaufforstung der vom Bergbau übernutzten Wälder. Doch auch er entdeckte damit nur einen Denkansatz, den es auf anderen Kontinenten und zu anderen Zeiten bereits gab. Die heutige Aufgabe der sozial-ökologischen Transformation ist fast unüberschaubar groß und reicht von der Ebene globaler Politik bis hin zu alltagspraktischen Fragen. Die Ringvorlesung „Baustellen der Nachhaltigkeit“ versucht, sich jenen Aufgaben und Lösungsansätzen anzunähern.

Die Vorlesungsreihe wird im Rahmen der Länderinitiative „SDG 4 – Bildung für nachhaltige Entwicklung in der universitären Lehrkräftebildung in Sachsen“ organisiert. Die Initiative verfolgt das Ziel, Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) in der Lehrkräfteausbildung breitenwirksam zu verankern. Dafür wurde am Zentrum für Lehrer:innenbildung und Schulforschung (ZLS) die Stelle eines BNE-Koordinators besetzt. Die zentrale Aufgabe des Koordinators Dr. Gregor Ritschel ist es, die Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) im Rahmen der Ergänzungsstudien der grundständigen Lehramtsstudiengänge zu stärken. Mit den Projektmitteln der Länderinitiative wird das schon am ZLS bestehende Modul „Bildung für nachhaltige Entwicklung in der Schule“ (Modul 30-STE-PS4-01) weiter ausgebaut. Neben der jedes Semester geplanten und einer interessierten Öffentlichkeit zugängigen Ringvorlesung, wird das BNE-Lehrangebot bereichert durch zusätzliche Seminare („Geschichte und Aktualität des ökologischen Denkens“ und „BNE im Unterricht und am Arbeitsplatz – Haltung, Bedarfe und Methoden“). Über die Erteilung von Lehraufträgen sollen wissenschaftliche wie zivilgesellschaftliche Transformationsakteur:innen in hochschulische Lehre eingebunden werden.

Mit Blick auf den Beginn der Vorhaben im Rahmen der Länderinitiative hebt der BNE Koordinator Dr. Gregor Ritschel hervor: „Die Klimakrise ist das drängendste Thema der heutigen und zukünftigen Generationen. Dementsprechend ist es unumgänglich angehende Lehrkräfte als künftige Ansprechpartner:innen für Kinder und Jugendliche mit den aktuellen gesellschaftspolitischen Diskussionen zur sozial-ökologischen Transformation vertraut zu machen und über Ängste aufzuklären, aber auch ganz praktisch Handlungsmöglichkeiten im kleinen Rahmen aufzuzeigen“.

Die Länderinitiative geht auf die Bestrebungen der Vereinten Nationen zurück, die 1992 in Rio mit der „Agenda 21“ ein Programm zur Förderung einer Nachhaltigen Entwicklung auflegte und 2015 mit der „Agenda 2030“ 17 Ziele Nachhaltiger Entwicklung (sustainable development goals, SDGs) verabschiedete. Mit den SDGs stellt sich allen Staaten und Regionen die Aufgabe, Bildung für nachhaltige Entwicklung im Bildungswesen zu etablieren und zu integrieren. In Deutschland entstanden seit 2002 Nachhaltigkeitsstrategien und in Sachsen folgte im Januar 2019 eine „Landesstrategie für nachhaltige Entwicklung“. Über das BNE-Portal https://bne-sachsen.de/ werden umfangreiche Bildungsmaterialien und Kontakte zur Verfügung gestellt.

Der Projektträger der Länderinitiative „SDG 4 – Bildung für nachhaltige Entwicklung in der universitären Lehrkräftebildung in Sachsen“ ist das Sächsische Staatsministerium für Kultus. Neben dem ZLS der Universität Leipzig ist auch das ZLSB der Universität Dresden beteiligt.

Die Länderinitiative startete am 1. Juni 2022 und läuft bis zum 31. Oktober 2025.

 

  • Zeit: Montag 17.15-18.45 Uhr
  • Termine Sommersemester 2023: 17. April; 24. April.; 8. Mai; 22. Mai; 5. Juni; 19. Juni; 26. Juni; 3. Juli
  • Ort: Hörsaal 12 (Hauptcampus, Hörsaalgebäude Universitätsstraße 3, 04109 Leipzig
  • ACHTUNG: Die Podiumsdiskussion am 19. Juni findet in Hörsaal 3 statt.
  • Organisation: Dr. Gregor Ritschel ( ZLS) / AG Recht Nachhaltig!