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Kreativ, beeindruckend, originell – Studierende vom Projekt VieLeS haben erneut beim Wettbewerb #VieLeSchöneZeilen gezeigt, wie ideenreich gute Lese- und Schreibförderung an Schulen funktioniert kann.

Dieses Jahr wurde zum zweiten Mal der Wettbewerb #VieLeSchöneZeilen ausgeschrieben. Bei diesem hatten die Studierenden im Projekt Vielfalt im Lehramt und an Schulen (kurz: VieLeS) die Möglichkeit zu zeigen, wie kreativ und innovativ eine Lese- bzw. Schreibförderung an Schulen gestaltet und dadurch durchgängige Sprachbildung sichtbar gemacht werden kann.

Das Projekt VieLeS ermöglicht eine individuelle Lese- und Schreibförderung im Ganztagsangebot (GTA) an Schulen. Studierende fördern hier einzelne Schüler:innen oder Kleingruppen der Klassenstufe 1 bis 10 und Jahrgangsstufe 11 und 12 in Erwerb oder Verbesserung der Lese- und Schreibkompetenz bzw. begabte Schüler:innen im Rezipieren und Produzieren von Texten.

Bei VieLeS steht 'Leistung' nicht zwangsläufig für ein tragendes Prinzip von Bildungsgerechtigkeit. Bildungsgerechtigkeit meint im Verständnis des Projektes nicht Begabungsgerechtigkeit oder Leistungsgerechtigkeit, sondern Anerkennungsgerechtigkeit. Lesen und schreiben soll nicht nur an standardisiert gemessener Leistung geknüpft werden, sondern vielmehr an Motivation, Kreativität und individuellen Erfahrungen. Dafür schafft der Wettbewerb einen zusätzlichen Raum.

Gesucht wurden somit Beiträge, die Motivation und Eigenverantwortlichkeit für Lese- und/oder Schreibprozesse von Schüler:innen verdeutlichen.

Dieses Jahr wurden drei Beiträge als Anerkennung vielfältiger Lese- und Schreiberfahrungen und als Möglichkeit der (Persönlichkeits-)Entwicklung prämiert:

  • Josi Künstler gestaltete mit ihrer GTA-Gruppe das Konzept „Eine Welt mit Rechtschreibregeln“.

Hier wurde eine Übersicht mit ausgewählten Rechtschreibstrategien und -regeln in den Bereichen: Dehnungs-„h“, „s“-Laute, Doppelkonsonanten und der Unterscheidung zwischen „dass“ und „das“ in Form einer Weltkarte dargestellt. Jedes Land steht hier für eines der benannten Themen und enthält Beispiele.

  • Ellen Kellner erarbeitete mit ihrer Gruppe die Idee „Kleine Pause, Große Worte“.

Jede Stunde wurde mit 15 Minuten kreativem Schreiben begonnen. Dabei planten die Schüler:innen fünf Minuten ihren Text in unterschiedlichen Formaten und hatten anschließend 10 Minuten Zeit, den Text zu schreiben. Die Ergebnisse wurden schließlich in einem Heft gesammelt.

  • Laura Gashi erstellte mit ihren Schüler:innen den Comic „Stefford – Der geheime Planet“.

Sprachbildung und die Schreibförderung waren bei dieser Idee die vorangestellten Ziele, verknüpft mit der Erkenntnis, dass Lernen auch Spaß machen kann. Dafür erforschten die Schüler:innen den Aufbau von Comics und notierten Dinge, die bei der eigenen Umsetzung wichtig sind. Thematisch wählte die Gruppe eine gemeinsame Interesse: Ein geheimer Planet, ein Comic zum Thema Abenteuer und Treue. Mithilfe von Kreativübungen wurde zusätzlich das kreative Denken gefördert. Als Team kreierten die Kinder eine eigene Geschichte und ließen ihrer Fantasie freien Lauf.

Zusätzlich zur Auszeichnung erhielten die Gruppen zudem Sachpreise, um die kreativen Ideen auch im kommenden Schuljahr weiter umzusetzen oder weitere Inspirationsmöglichkeiten zu schaffen.

Neben Literatur zu Escape Games für den Deutschunterricht, das Kartenspiel „Wortblitz“ und verschiedene Versionen vom Ratespiel „black stories“ wurden sich auch Schreib- und Malutensilien gewünscht, um schnell die neuen Ideen gestalterisch umsetzen zu können.

Die prämierten Ideen wurden im Rahmen des StartTraining-Preises 2023 den geladenen Gästen vorgestellt und diskutiert.

Alle Ideen der Studierenden aus den Wettbewerbsjahren 2022 und 2023 können im Posterformat auf der Webseite eingesehen werden.

Wir beglückwünschen noch einmal recht herzlich alle Gewinner:innen und bedanken uns für die nachhaltigen Ideen, die auch sicherlich an anderen Schulen Anwendung finden werden.