Als ich vor vielen Jahren zum ersten Mal von Jugend forscht hörte, konnte ich mir nicht vorstellen, dass ich eines Tages selbst den Sprung zum Bundeswettbewerb schaffen würde. Die Projektdatenbank war gefüllt mit faszinierenden Projekten aus den unterschiedlichsten Themengebieten: von Krebsforschung bis hin zu Raketenantrieben. Ich las von Jugendlichen, die jahrelang in ihren Kellern getüftelt hatten, um die optimale Lösung für ihre Forschungsfragen zu finden.
Mit all diesen Gedanken im Hinterkopf machte ich mich auf den Weg zum Regionalwettbewerb in Leipzig und habe mir keine großen Hoffnungen gemacht. Ich dachte, mein Projekt sei möglicherweise zu unscheinbar, da es sich mit den Grundlagen eines neuen Herstellungsverfahrens befasste und ich daher kaum praktische Anwendungen präsentieren konnte. Umso größer war meine Freude, als ich zur nächsten Runde, dem Landeswettbewerb, weitergeleitet wurde. Auch dieser fand in Leipzig statt, jedoch nicht an der Universität, sondern bei Porsche. Was die Präsentationsmöglichkeiten anging, gefiel mir der Landeswettbewerb am besten. Jedes Fachgebiet erhielt eine eigene Ecke mit Sitzmöglichkeiten und Monitoren für die Präsentation. Ein weiteres Highlight des Landeswettbewerbs waren die coolen Lampen, die als Trophäe an die Erstplatzierten der verschiedenen Fachgebiete verliehen wurden. Ein schönes Souvenir, das noch lange Zeit meinen Schreibtisch schmücken wird.
Im Mai stand dann der Bundeswettbewerb an, der mit einer Dauer von vier Tagen die längste der drei Wettbewerbsrunden war. Mit über 100 teilnehmenden Projekten war der Bundeswettbewerb auch deutlich größer, und das Kennenlernen der anderen Teilnehmer und ihrer Projekte war für mich das Highlight. Die Tage waren von ausgiebigen Jurygesprächen geprägt, gefolgt von Freizeitaktivitäten, die eigens für den Bundeswettbewerb organisiert wurden. Die abendlichen Veranstaltungen sorgten für jede Menge Spaß, insbesondere durch die Anwesenheit bekannter Gäste wie dem Mathematiker Johann Beurich, den jeder Schüler durch seine Mathesongs als „DorFuchs" kennt. Das leckere Essen hat natürlich auch nicht geschadet.
Auch wenn es beim Bundeswettbewerb nicht für einen Preis gereicht hat, blicke ich voller positiver Erinnerungen auf meine Zeit bei Jugend forscht zurück. Ich habe unglaublich viel erlebt und konnte Gleichgesinnte kennenlernen, mit denen ich auch heute noch in Kontakt stehe. Mein Ratschlag an zukünftige Teilnehmer bezieht sich vor allem auf die Wahl des Projekts. Wählt etwas, für das ihr brennt und begeistert seid. Es wird immer schwierige Phasen geben, aber mit Begeisterung lässt sich alles viel besser bewältigen. Außerdem habe ich mein Projekt sicherlich über einhundert Mal präsentiert und dafür sollte man definitiv Spaß an seinem Projekt haben :)
Bei Jugend forscht hat jedes Thema eine Chance, und wenn man mit Leidenschaft wissenschaftlich arbeitet und seine Erkenntnisse sowie Herausforderungen ehrlich darstellt, kann man Großes erreichen.