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Bereits zum zweiten Mal lobten die Universität Leipzig, die Technische Universität Dresden und die Technische Universität Chemnitz den „Preis für hervorragende digitale Lehre in der sächsischen Lehrer:innenbildung“ aus. Der Lehrpreis ist eine Maßnahme im Verbundprojekt „PraxisdigitaliS – Praxis digital gestalten in Sachsen“. Auch dieses Mal gingen zahlreiche Bewerbungen aus ganz Sachsen ein. Die Jury hat nun entschieden, an wen die drei Preise vergeben werden. Erfahren Sie hier mehr über die Preisträger:innen.

Mit dem Lehrpreis wird der Beitrag der Hochschuldidaktik zur Verankerung der Digitalität in der Lehramtsausbildung gewürdigt und der digitale Kulturwandel in Hochschule und Schule unterstützt. Die Jury, bestehend aus fünf externen Expert:innen, hat die Einreichungen aus ganz Sachsen gesichtet und die drei besten Konzepte ausgewählt.

Der 1. Platz wird Dr. Frank Beier und Tina Czaja verliehen, beide wissenschaftliche Mitarbeiter:innen am Zentrum für Lehrerbildung, Schul- und Berufsbildungsforschung der Technischen Universität Dresden. Ausgezeichnet wird ihr Seminar „Escape from your classroom! Inklusion und Digitalisierung gemeinsam denken.“, in dem Studierende aus ihrer Rezipient:innenrolle heraustreten und selbst aktiv eine anregende Lernumgebung entwickeln, konkret einen Bildungs-Escape-Room zum Thema „Migration und Flucht“. Die Jury überzeugte die Verbindung von Inklusion und Digitalisierung, wobei die Integration des OER-Gedankens sowie des Gamification Ansatzes besonders positiv hervorgehoben wurden. Anklang fand auch, dass der Escape Room einen kumulativen Charakter besitzt, da immer wieder neue Produkte von Studierenden einfließen und weiterentwickelt werden können.

Den 2. Platz belegt Anselm Vollprecht, wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Fakultät II: Fachrichtung Lehramt Musik der Hochschule für Musik Carl Maria von Weber Dresden, mit seiner neu entwickelten Lehrveranstaltung „Utopien des Online-Musizierens entwickeln und erproben“. Darin lernen die Teilnehmenden durch praktische Übungen, wie sie digitale Tools nutzen können, um gemeinsames Online-Musizieren zu ermöglichen und neue Formen der künstlerischen Zusammenarbeit zu entwickeln. Dass dabei digitale Kommunikationstechniken nicht nur eingesetzt, sondern auch in hohem Maße zum Gegenstand von Reflexion gemacht werden, beeindruckte die Jury. Zudem bewegen sich die Studierenden an den Grenzen der aktuellen technischen Möglichkeiten. Positiv erwähnt wurde darüber hinaus der nachhaltige Charakter und die Berücksichtigung von Transfermöglichkeiten.

Mit dem 3. Platz wird Dr. Sebastian M. Herrmann, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Amerikanistik der Universität Leipzig für das Seminar „Nation and Imagination“, ausgezeichnet. Er implementierte einen digitalen Seminarreader mit einer Hypertextstruktur, mit Hilfe derer die Studierenden beim Lesen eine mentale Landkarte aufbauen können. Auf diese Weise werden Zusammenhänge nicht nur kognitiv sondern zunehmend auch intuitiv als Netzwerk von Bezügen begriffen. Der Jury gefiel, dass hierbei didaktische und fachliche Kompetenzen sowie der kritische Umgang mit Quellen gefördert werden. Gelobt wurde das hohe Aktivierungspotenzial des Readers und der große Mehrwert verbunden mit einer guten Skalierbarkeit auf andere Lehrveranstaltungen.

Das Team von PraxisdigitaliS gratuliert allen Preisträger:innen herzlich. Geehrt werden sie im Rahmen einer feierlichen Preisverleihung am 7. September 2023 in Leipzig, bei der auch die Sachpreise (je ein SMART Podium 624) übergeben werden. Zusätzlich erhalten die Erstplatzierten ein Preisgeld in Höhe von 1.000 Euro und der Zweitplatzierte 500 Euro.

Die Jurymitglieder des diesjährigen Lehrpreises waren:

  • Prof. Dr. Anna-Maria Kamin (Universität Bielefeld, Fakultät für Erziehungswissenschaft mit Schwerpunkt Medienpädagogik im Kontext von schulischer Inklusion),
  • Prof. Dr. Lutz Kasper (stellvertretender Institutsdirektor und Leiter der Abteilung Physik an der PH Schwäbisch Gmünd),
  • Prof. Dr. Thomas Knaus (Professor für Erziehungswissenschaft mit dem Schwerpunkt Medienpädagogik an der PH Ludwigsburg),
  • Katrin Noack (Sächsisches Staatsministerium für Wissenschaft, Kultur und Tourismus, Referat Universitäten und Kunsthochschulen) sowie
  • Zülfikar Ali Simsek (Studentische Zukunfts-AG „DigitalChangeMaker“).

Mit dem „Preis für hervorragende digitale Lehre in der sächsischen Lehrer:innenbildung“ sollen Best-Practice-Beispiele für besonders gelungene und innovative digitale Lehre geschaffen werden, die langfristig in der Hochschuldidaktik implementiert werden können und somit die Qualitätsstandards verbessern. Hervorragende digitale Lehre dient als Vorbild für die Lehramtsstudierenden, die dadurch nicht nur eine positive Einstellung gegenüber digitalen Tools im Unterricht entwickeln, sondern dieses Wissen auch in die Schulen transferieren. Alle Seminare wurden im Sommersemester 2022 bzw. Wintersemester 2022/23 durchgeführt.

Wir bedanken uns bei folgenden Sponsoren für ihre Unterstützung:
SMART Technologies | Ernst Klett Verlag | BPS Bildungsportal Sachsen GmbH | Lecos GmbH | SNAP IT GmbH.

PraxisdigitaliS wird im Rahmen der gemeinsamen Qualitätsoffensive Lehrerbildung von Bund und Ländern aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung gefördert.