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Dass im Projekt UnS Lehramtsstudierende neben dem Studium auch Praxiserfahrungen in der eigenverantwortlichen Kleingruppenförderung mit Schüler:innen sammeln können, ist sicher bereits bekannt. Doch neben der Arbeit an den Schulen erfreuen sich die Begleitangebote zur Professionalisierung immer größerer Beliebtheit. Warum die Crashkurse und der Workshop die Studierenden begeistert haben und welchen Mehrwert das Begleitprogramm im Projekt UnS für die beteiligten Studierenden hat, wird im folgenden Artikel vorgestellt.

Das Projekt UnS erlebt im aktuellen Schuljahr 2023/24 seine 4. Auflage. Derzeit profitieren 60 Schulen im Leipziger Raum von der Unterstützung durch 150 Studierende, die als UnS-Trainer:innen zahlreiche Schüler:innen in Kleingruppen unterstützen.

Im Projekt UnS wurden fachdidaktische Crashkurse für Mathematik, Deutsch und Englisch sowie ein Workshop zu aktivierenden Methoden als Begleitprogramm initiiert, um Studierende bei der tagtäglichen Arbeit der Kleingruppenförderung zu unterstützen. Crashkurse und Workshops schaffen Möglichkeiten, Studierenden spielerische Methoden vorzustellen und neue Impulse für die Herangehensweise an Fördereinheiten zu geben. Außerdem wurden konkrete Fragen von Teilnehmenden bearbeitet, darunter „Wie kann ich meine Kleingruppenförderung auflockernd gestalten?“ oder „Wie kann Mathematik für die Schüler:innen spielerisch und mit Freude vermittelt werden?“ oder „Haben Sie Materialtipps, wie ich meine Fördergruppe nach 6 Stunden regulärem Unterricht für die UnS-Förderung motivieren kann?“

Crashkurse für Mathematik, Deutsch und Englisch

In den Crashkursen gaben die Dozentinnen Britta Rudolph (Mathematik an Grundschulen), Sandra Schicht (Deutsch an weiterführenden Schulen) und Claudia Zohn (Englisch an weiterführenden Schulen) im November und Dezember 2023 jeweils für ca. 90 Minuten Einblicke in konkrete Materialien und weiterführende Literaturtipps.

Den Auftakt machte der Crashkurs für Mathematik an Grundschulen. Dieser Kurs fand in der Lernwerkstatt der Erziehungswissenschaftlichen Fakultät statt, Ort und Thema passten hier also perfekt zusammen. Überall im Raum verteilt stehen zahlreiche Vitrinen und Regale, die spielerische Anregungen für die Gestaltung des Unterrichts und der Kleingruppenförderung bereithalten. Auch auf den Arbeitstischen waren zahlreiche – teilweise von Studierenden im Rahmen von Staatsexamensarbeiten selbstentwickelte – Spiele ausgelegt. Ein wahrer Fundus, um Mathematikübungen spielerisch und kreativ umzusetzen – abseits von Arbeitsblättern. Die Studierenden hörten gespannt zu und schrieben fleißig mit – es wurden so viele Ideen und Vorschläge vermittelt, dass man kaum alle notieren konnte. Dozentin Britta Rudolph sensibilisierte immer wieder für die Sprache im Mathematikunterricht: „Mathematik ist nicht stumm. Versuchen Sie immer wieder auf spielerische Art die Lernfreude der Schüler:innen zu steigern, um die Motivation zu erhalten bzw. zu erhöhen“. Studentin Pauline, die Mathematik für Grundschullehramt studiert und mit zwei weiteren StartTrainer:innen für den Crashkurs extra aus Chemnitz angereist ist, sagt begeistert: „Mir hat der Mathematik-Crashkurs sehr gut gefallen. Zu erfahren, wie vielfältig man Mathematik und Spiele miteinander verknüpfen kann, war eine sehr positive Erfahrung. Es war völlig neu für mich, zu sehen, wie einfach es sein kann, sich spielerische Methoden für das Lernen auszudenken.“

Auch beim Deutsch-Crashkurs stand das spielerische Üben im Mittelpunkt, dabei wurden verschiedene Aspekte betrachtet, z. B. Lesen, Hörverstehen, Schreiben oder Grammatikübungen in der Kleingruppenförderung. Studentin Nora, die Deutsch und Englisch für Gymnasien auf Lehramt studiert, berichtet: „Gerade der Crashkurs von Sandra Schicht hat mir nochmal ganz andere Einblicke in eine spielerische Herangehensweise gegeben. Mit anderen Worten: Unterrichtsstunden über Grammatik müssen nicht unbedingt langweilig sein, sondern können auch Spiele beinhalten, die inhaltlich zum Thema gehören. Ich denke, dass ist definitiv etwas, was ich in der Zukunft anwenden werde, weil es garantiert die Motivation steigern wird.“ Studentin Ellen führt noch weitere Aspekte auf: „Insgesamt konnten mir die fachdidaktischen Crashkurse in Englisch und Deutsch hilfreiche Impulse sowohl für die allgemeine Unterrichtsplanung als auch die Planung von Förderung in Kleingruppen mitgeben. So konnte ich mir beispielsweise anschauliche Methoden zur Schaffung einer angenehmen Lernatmosphäre mitnehmen. In Form einer Stimmungsabfrage am Anfang der Stunde sowie einer Reflexionsrunde gegen Ende versuche ich diese Prinzipien heute gleich in meiner Fördergruppe aus.“

Beim Englisch-Crashkurs stand ausgehend von den Fragen der Teilnehmenden das Thema Disziplin im Klassenraum im Fokus. Sarah berichtet darüber: „Der Englisch-Crashkurs war sehr hilfreich für mich, da wir z. B. gelernt haben, Disziplin im Klassenraum herzustellen. Dies ist nach meinen Erfahrungen ein sehr wichtiges Thema, was aber im Studium unzureichend behandelt wurde. Dafür haben wir auch viele Buch-Tipps bekommen.“

Workshop Aktivierende Methoden und Teambuilding in der Kleingruppenförderung

Mitte Januar fand dann noch der zweistündige Workshop Aktivierende Methoden mit Dozentin Theresa Birnbaum am ZLS statt. Ziel des Workshops war es, andere Lernformen auszuprobieren, um Lernmotivation zu schaffen, welche im GTA am Nachmittag besonders wichtig ist. „Aktivitäten im Kreis eignen sich als Lernform, um Hemmungen abzubauen und Vertrauen aufzubauen. Beispielsweise kann man im Kreis und mit Bällen erste Namen spielerisch lernen“, erzählt Dozentin Theresa Birnbaum. Die Studierenden dürfen selbst ausprobieren, wie sich Spiele anfühlen und reflektieren danach kurz gemeinsam mit der Dozentin, wie sich die Aktivitäten auf die eigene Kleingruppenförderung in den jeweiligen Fächern adaptieren lassen.

Studentin Leonie fasst in der Feedbackrunde am Ende ihre Eindrücke zusammen: „Für mich persönlich war der Workshop sehr hilfreich, da ich viele der Methoden noch nicht kannte und mir einige der Kennenlernspiele sehr gut für die Verwendung in der Praxis, vor allem zu Schuljahresbeginn, vorstellen kann.“ Leonie wirft einen kleinen Ball zu Calvin und er gibt ebenfalls Feedback: „Ich fand den Workshop sehr hilfreich, weil er praxisorientiert war, wir viel praktisch gemacht haben und dennoch auch die Folien für das theoretische Hintergrundwissen haben. Mein AHA-Moment war, dass auch Studierende mit möglichen Ängsten und Hürden in einen Kennenlernprozess gehen, wie es auch Schüler:innen tun. Und dabei haben wir keine Sprachbarrieren. Wenn Sprachbarrieren da sind, können die Spiele auflockern, animieren und motivieren miteinander in Kontakt zu treten. Diese viele Praxis fand ich toll und wünsche ich mir auch für die Zukunft bei den UnS-Workshops.“

Ausblick auf UnS im Projektzeitraum 2024/2025

Wenn auch Sie am Projekt UnS teilnehmen wollen und zugleich vom Begleitprogramm profitieren wollen, gelangen Sie hier zur Bewerbung für den Projektzeitraum 2024/2025. Bewerbungsschluss ist der 12.04.2024.

Link für Studierende: https://www.zls.uni-leipzig.de/forschung-und-projekte/praxis-im-lehramtsstudium/universitaet-nuetzt-schule/informationen-fuer-studierende

Sie können im Projekt UnS wertvolle Erfahrungen sammeln durch die Übernahme von Kleingruppenförderung mit maximal 10 Schüler:innen. Durch die Projektteilnahme können Sie vom fortwährenden studentischen Begleitprogramm profitieren: Es soll im nächsten Schuljahr erneut spielerische Crashkurse für die Fächer Mathematik, Deutsch und Englisch, Workshops zu aktivierenden Methoden und Teambuilding-Maßnahmen, ein studentisches Vernetzungstreffen sowie eine Feedbackrunde geben. UnS-Trainer:innen bekommen außerdem Zugang zum PiL-Moodle-Kurs, der umfangreiche Materialien und Methodensammlungen für die alltägliche Arbeit an Schulen bereithält. Zudem erhalten UnS-Trainer:innen nach Abschluss des Projektes eine offizielle Teilnahmebescheinigung für die Projektteilnahme.