Body Scan
Der Bodyscan lädt dazu ein, den eigenen Körper achtsam wahrzunehmen, Bewertungen loszulassen und die bewusste Lenkung der Aufmerksamkeit zu üben. In einer ruhigen Liegeposition wird der Atem beobachtet und der Körper Schritt für Schritt durchwandert – von den Füßen bis zum Kopf. Die Übung wirkt als Nebeneffekt häufig beruhigend, ob nun in besonders stressigen Momenten oder vor dem Einschlafen:
„Ich kann mich viel schneller als zuvor entspannen. Besonders merkte ich das heute wieder vorm Schlafengehen. Ich habe unglaublich viele Eindrücke vor meinen Augen und die Gedanken fließen so schnell wie ein ICE-Zug. Doch sobald ich meine Augen schloss und mich auf die Übung einließ, waren diese verschwunden. Ich bin wirklich erstaunt.“
Eine Medizinstudentin erzählt, dass sie den Bodyscan vor allem dann anwendet, wenn sie Gedankenspiralen umtreiben:
„Außerdem habe ich den Bodyscan neu für mich entdeckt. Diesen führe ich regelmäßig durch, wenn ich das Gefühl habe, dass mich Gedankenspiralen überkommen oder ich nicht einschlafen kann. Früher wäre ich gewissen Gedankenmustern hilflos ausgeliefert gewesen, aber durch den Bodyscan habe ich ein Werkzeug gefunden, was mir in eben diesen Momenten hilft, einmal durchzuatmen und Distanz zu gewinnen.“
Die Übung stärkt das Körperbewusstsein, fördert Regeneration und Entspannung. Ein weiterer Seminarteilnehmer fasst die Achtsamkeitsübung wie folgt zusammen:
„Bei dieser Übung beschäftigt man sich sehr viel mit sich selbst und mit seinem Körper. Daher ist es sehr wichtig, dass man sich selbst wertschätzt und respektiert, auch wenn mal etwas nicht so läuft wie vorgegeben. Mir ist aufgefallen, dass ich oft zu kritisch mit mir bin und Fehler nicht verzeihen kann. Daher möchte ich den Bodyscan unbedingt weiterführen, um noch mehr auf mich und meinen Körper zu hören.“
Meditation zur Interdependenz
In der Meditation zur Interdependenz geht es darum, die tiefe Verbundenheit mit allem Lebendigen bewusst zu erfahren. Ausgehend vom Atem wird der Blick auf die Elemente gelenkt, die unser Leben ermöglichen – die Luft, die Pflanzen, die Erde, das Wasser und die Sonne. Schritt für Schritt wird spürbar, wie wir eingebettet sind in ein lebendiges Netzwerk gegenseitiger Wechselbeziehung – der Interdependenz. Die Übung lädt dazu ein, sich als Teil der Natur zu erleben und dieses Gefühl von Verbundenheit in den Alltag mitzunehmen.
Auch in unseren Seminaren wurde deutlich, wie eng Achtsamkeit mit Nachhaltigkeit verknüpft sind. Eine Teilnehmerin hat dadurch eine neue Perspektive auf die Verbindung von Achtsamkeit und Nachhaltigkeit, was sie anhand von drei Themenfeldern verdeutlicht:
„Naturbezug stärken: Durch Achtsamkeit spüre ich meine Verbundenheit mit der Umwelt stärker. (...) Diese Verbindung motiviert mich, nachhaltiger zu handeln.
Globale Identität und Interdependenz: Achtsamkeit lässt mich meine Verantwortung für andere Menschen bewusster wahrnehmen. Ich sehe mich nicht isoliert, sondern als Teil eines großen Ganzen – und das stärkt mein Gefühl, mich aktiv für eine bessere Gesellschaft einzusetzen.
Umgang mit Klima-Emotionen: Die Klimakrise löst bei mir oft das Gefühl der Hilflosigkeit aus. Achtsamkeit hat mir geholfen, schwierige Emotionen nicht zu verdrängen, sondern bewusst wahrzunehmen, ohne davon überwältigt zu werden.“
Atemraum
Der Atemraum ist eine sehr alltagskompatible Übung, in dem ein kurzes Innehalten und sich Sammeln über den Fokus auf den Atem ermöglicht wird. Eine Teilnehmerin des Mindful Teachers Program (MTP) beschreibt die Übung durch die einfache Anwendung im Alltag als „sehr hilfreich“:
„Ich war heute dabei an inneren Mustern zu arbeiten und sie beim Auftreten zu ertappen. Der Atemraum hilft mir, mich zu zentrieren. Er setzt ein Stopp Signal zwischen mich und die Prozesse, die in mir ablaufen. Ich bekomme Abstand zu ihnen und kann mich distanzieren.“