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Das neue Buch des Erziehungswissenschaftlers Detlev Vogel und MoMento-Geschäftsführers Matthias Rüst erklärt wie der Schulunterricht durch Beziehungsbildung bereichert werden kann und zu einem achtsamen Unterricht, der Förderung der Lernbereitschaft von Schüler*innen und einem geeigneten Umgang mit auffälligem Verhalten beitragen kann. Die Projektleiterin Susanne Krämer hat es gelesen und eine kleine Rezension verfasst.

Mit „Besser unterrichten durch Beziehung: Achtsam unterrichten - Lernbereitschaft fördern - mit auffälligem Verhalten umgehen“ bringen der Erziehungswissenschaftler Detlev Vogel (PH Luzern) und Geschäftsführer und Programmleiter von MoMento Matthias Rüst es auf den Punkt: der Lehrberuf ist ein Beziehungsberuf.

Der schmale Band von ca. 80 Seiten beinhaltet einen gut strukturierten achtsamkeitsbasierten Ansatz zur Beziehungsgestaltung im Schulalltag. Sehr stringent wird dargestellt warum Beziehungsqualität nicht nur relevant für sozioemotionale Entwicklung und Lernförderung der Schülerinnen und Schüler ist, sondern auch für die Lehrpersonen den Stresslevel durch die Reduktion von Störungen senkt.

Zum letzten Punkt bietet der Zugang einen doppelten Boden, da der achtsamkeitsbasierte Ansatz, der als Basis von Beziehungsqualität beschrieben wird, bereits das Stresslevel evidenzbasiert senkt.

Das Buch ist sehr praxisorientiert geschrieben, arbeitet immer mit Beispielen und konkreten Übungen. Anhand des darin entwickelten dreidimensionalen Beziehungsmodells werden klare Bereiche benannt, die von Relevanz für Beziehungsgestaltung sind und diese jeweils mit „Verhaltensmarker“ beschrieben, so dass sehr einfach Veränderungsmöglichkeiten im eigenen Verhalten sichtbar werden. Durch pointierte Zeichnungen und herunterladbares Material benutzerfreundlich gestaltet, bedient es genau das Zielpublikum, das in dem vollen Schulalltag kleine Stellschrauben aufgezeigt bekommt mit großer Wirkung.

Sowohl im Reflektieren der eigenen Haltung als auch dem Verhalten ist das Buch nie belehrend, sondern höchst geprägt durch die Grundhaltung, die auch als drei Dimensionen den Inhalt durchzieht: Wohlwollen und Zuwendung, Führung und Struktur und Autonomie und Verantwortung.

Um so wichtiger in Zeiten, in denen gesellschaftliche Krisen, psychische Belastungen bei allen Beteiligten erhöhen.