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M.Sc. Maria Karpova und Dr. Elisabeth Blanke vom ABiK Team sind im November für den ersten Kongress zu Mind-Body Medizin an der Universität Witten/Herdecke zu Gast gewesen. Hier haben sie sich über neue Entwicklungen aus dem Bereich informiert, Ergebnisse vom ABiK Projekt aus den Bereichen Universität und Schule in einem Vortrag vorgestellt und sind mit Kolleg:innen in den Austausch gekommen. Hier berichtet Elisabeth Blanke von ihren Erfahrungen beim Kongress.

Das Thema Mind-Body Medizin gewinnt immer mehr an wissenschaftlichem und öffentlichem Interesse. Daher haben meine Kollegin Mascha und ich uns sehr gefreut, einem Aufruf des Mind-Body Medicine Research Council nachzukommen, und den ersten Kongress zu besuchen. Ausgerichgtet wurde der Kongress von Prof. Dr. Tobias Esch als Kongress-Präsident und Gastgeber an der Universität Witten/Herdecke, der hier den Lehrstuhl für Integrative Gesundheitsversorgung und Gesundheitsförderung innehat.

Am ersten Kongresstag erweckte dabei bei uns vor allem die Keynote von Dr. George B. Stefano zur Rolle von Mind-Body Medizin für die Gesundheit von Mitochondrien (manchmal als „Kraftwerke“ von Zellen bezeichnet) Interesse. Dr. Stefano stellte vor, dass die Mitochondrien von besonderer Wichtigkeit für die Gesundheit von Zellen und daher auch von Organismen seien. Sein Fazit: „Keep your Mitochondria happy“.

Ein weiteres Highlight an diesem Tag stellte das Konferenz-Dinner dar, zu welchem die Teilnehmenden zum Netzwerken und zwanglosen Austausch eingeladen waren. Einen schönen und achtsamen Moment des Zuhörens und Erlebens ermöglichten dabei die Monochord-Klänge von Brigitte Guess, mit welchen des Dinner eingeleitet wurde.

Praxis und Forschung: Inspiration für den beruflichen Alltag

Den  zweiten Konferenztag starteten wir mit einer Einführung in das Body, Breath, and Mind (BBM) Programm, welches unter anderem an der Universität Witten/Herdecke untersucht wird und zur Reduktion depressiver Symptomatik beiträgt (s. z.B. Michalak et al., 2024). Im Vordergrund stand hier aber das ganz praktische Kennenlernen von Qi Gong Übungen, die von Tobias Puntke angeleitet wurden.

Es folgten Vorträge zu spannenden Studien, unter anderem von Dr. Michael Jeitler von der Charité Berlin, welcher zeigte, dass die Teilnahme an einem achtsamkeitsbasierten, integrativen Behandlungsprogramm einer Tagesklinik mit Fokus auf Naturerleben zu positiven Entwicklungen der Lebenszufriedenheit bei Krebs-Patient:innen führt (s. Kuballa et al., 2023).

Am Nachmittag stellte ich die ABiK Programme sowie unsere positiven empirischen Ergebnisse aus den Bereichen Universität und Schule vor, die aufzeigen, dass unsere achtsamkeitsbasierten Programme eine Wirkung auf das Individuum und auf seinen Umgang mit der Mit- und Umwelt haben. Unsere Ergebnisse wurden sehr interessiert aufgenommen und diskutiert. Besonders berührt hat mich im Anschluss die Vorstellung eines Mind-Body Programms zur Emotionsregulation für Personen mit Diabetes Mellitus durch Dr. Bettina Berger und Kolleg:innen (Universität Witten/Herdecke), bei dem das Publikum zu einer Körperübung mit Gesang eingeladen wurde. 

Abschluss mit neuen Perspektiven

Beendet wurde die Konferenz durch einen spannenden Keynote Vortrag von einer Pionierin der neurowissenschaftlichen Untersuchung von Achtsamkeit, Prof. Dr. Sara Lazar (Harvard Medical School). Sie stellte Ergebnisse zum Zusammenhang zwischen Angst und Achtsamkeit vor, aus denen unter anderem geschlossen werden kann, dass Achtsamkeitsübungen nicht zur Verdrängung von Angst führen, sondern zu einem resilienteren Umgang mit beängstigenden Reizen (z. B. Leibovitz et al., 2023). 

Im Rückblick ermöglichte uns dieser sehr liebevoll ausgerichtete Kongress neue Anregungen, und vertieften Austausch mit interessierten Kolleg:innen und gab uns Inspiration für unseren Alltag als Praktikerinnen und Forscherinnen mit.

Vielen Dank dafür an das tolle Team der Universität Witten/Herdecke rund um Prof. Dr. Tobias Esch!