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Linda K. förderte zwei Kleingruppen mit jeweils fünf Schüler:innen im Fach Mathematik in den Klassen 8 und 10 als UnS-Trainerin für 45 Minuten pro Woche. Sie selbst studiert Gymnasiallehramt mit den Fächern Mathematik und Französisch im 10. Semester. Im Interview beantwortet Linda verschiedene Fragen zu ihrer Arbeit im Projekt Universität nützt Schule (UnS).

Personendaten zu Linda im Überblick:

Studium: Lehramt für Gymnasium

Studienfächer: Mathe und Französisch

Fachsemester: 10.

Anzahl der UnS-Kleingruppen: 2

Fächer Kleingruppenförderung: Mathe, Klasse 8 und 10 (Oberschule)

Durchschnittliche Schüler:innenanzahl: 5

Durchschnittliche Förderungsdauer pro Woche: 45 Minuten pro Kleingruppe

 

Würdest du das Projekt UnS weiterempfehlen und wenn ja, warum?
Linda: Ich würde UnS auf jeden Fall weiterempfehlen, da die Praxiserfahrungen im Studium ja doch nicht so umfangreich sind. Außerdem kann man im Rahmen von UnS mit weniger Druck als in Praktika arbeiten und sich, gerade durch die kleinen Gruppen, mehr ausprobieren.

Was war dein schönster Moment bei der Arbeit mit der UnS-Kleingruppe?
Linda: An einen bestimmten Moment erinnere ich mich nicht, aber generell hat mir die Arbeit mit den Gruppen sehr viel Spaß gemacht, da wir ein sehr angenehmes Arbeitsklima hatten. Es war nicht dieses manchmal eher autoritäre Lehrer:innen-Schüler:innen-Verhältnis, sondern alles etwas lockerer und entspannter.

Welche Tipps hast du für Studierende, die im nächsten Schuljahr im Projekt UnS arbeiten wollen.
Linda: Seid flexibel, was eure Planung angeht. Manchmal kann es sein, dass die Schüler:innen lieber etwas anderes besprechen wollen, weil sie zum Beispiel am nächsten Tag eine Arbeit schreiben, da kann es sein, dass ihr von eurem Plan etwas abweichen müsst. Und sprecht auf jeden Fall mit der Schulleitung oder den GTA-Verantwortlichen ab, was ist, wenn keine Schüler:innen kommen und tauscht mit den Schüler:innen E-Mail-Adressen oder Telefonnummern aus, dass sie euch rechtzeitig absagen können.

Was zeichnet das Projekt UnS im Vergleich zur Arbeit im Pflichtpraktikum aus?
Linda: Man ist etwas freier und nicht die ganze Zeit unter Beobachtung (was natürlich im Praktikum auch gerechtfertigt ist), aber ich hatte das Gefühl, man traut sich mehr auszuprobieren. Außerdem kann man etwas lockerer mit den Schüler:innen umgehen.

Konntest du theoretische Inhalte in der Praxis erproben, wenn ja welche?
Linda: Da ich nebenbei gerade ein Mathe Seminar zu Geogebra hatte, habe ich manchmal damit gearbeitet und den Schüler:innen Dinge veranschaulicht.

Inwiefern hilft dir der Einblick an verschiedenen Schulen für deine zukünftige Lehrer:innenlaufbahn?
Linda: Neben den bereits genannten Dingen ist mir bewusst geworden, dass nicht jede Schule unbedingt so ausgestattet ist, wie wir es in der Uni manchmal voraussetzen. An meiner Schule hatte ich tatsächlich nur Tafeln zur Verfügung. Das kann also immer noch passieren und man sollte sich darauf einstellen und sich nicht immer auf digitale Hilfsmittel verlassen.

Welches Material und/oder welche Methode hat sich für dich als besonders förderlich erwiesen?
Linda: Nicht direkt eine Methode, aber ich habe mit den Schüler:innen immer wieder besprochen, wo sie ihre Schwierigkeiten sehen und was genau sie machen möchten. Außerdem habe ich sie manchmal in der Gruppe zusammenarbeiten lassen, wenn ich gemerkt habe, dass einige etwas schon besser verstanden haben. So konnten sie sich gegenseitig unterstützen.

Im UnS-Bewerbungszeitraum wird oft die Frage gestellt, was die konkreten Aufgaben der Studierenden im Projekt UnS sind. Beschreib bitte anhand der Erfahrung an deiner Projektschule kurz wie eine typische UnS-Kleingruppenförderung abläuft.
Linda: Zu Beginn habe ich mit meinen Gruppen immer besprochen, was ich vorhabe und das mit ihren Erwartungen und Wünschen abgeglichen. Manchmal musste ich dabei etwas von meinem eigentlichen Plan abweichen. Dann habe ich mit ihnen gemeinsam die wichtigsten Punkte zum Thema zusammengetragen und konnte da meist schon merken, wo Verständnisschwierigkeiten liegen. Diese theoretische Grundlage haben wir in einem Tafelbild festgehalten und dann sind wir verschiedene Übungsaufgaben durchgegangen. Meistens erst ein paar Beispiele gemeinsam und dann habe ich sie selbst etwas üben lassen. Nach dem Vergleich haben wir manches noch einmal wiederholt oder offene Fragen geklärt.

Wie hast du es geschafft, dein Studium und die Arbeit im Projekt UnS unter einen Hut zu bekommen?
Linda: Tatsächlich habe ich den Aufwand anfangs etwas unterschätzt, aber ich habe versucht langfristig zu planen. Wenn es wirklich absehbar war, dass ich an einem Termin mal nicht kann, weil die Uni da gerade wichtiger ist (z. B. in Prüfungsphasen), habe ich das den Schüler:innen rechtzeitig mitgeteilt.

Was war die größte Herausforderung bei der Koordination mehrerer UnS-Kleingruppen?
Linda: Ich hatte nur zwei Gruppen an einer Schule, die habe ich gut unterbekommen.

Falls du digitale Medien genutzt hast: Für welche Aufgaben hast du digitale Medien eingesetzt und welche Vorteile ergeben sich daraus für der Förderung der Schüler:innen?
Linda: Ich konnte leider nur Dinge auf meinem Laptop zeigen, aber ich hatte das Gefühl, dass die Schüler:innen durch Visualisierungen (ich habe vor allem mit Geogebra gearbeitet) vieles besser verstanden haben. Manches kann man einfach an der Tafel nicht so gut darstellen, da helfen digitale Medien enorm.