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Hey, ich bin Leonie, 19 Jahre jung und studiere seit dem Wintersemester 2022/23 Lehramt am Gymnasium für die Fächer Mathematik und Englisch. Für das Projekt UnS habe ich mich entscheiden, da es mir schon am Anfang des Studiums die Möglichkeit gibt, aktiv an Schulen zu arbeiten und ich mein, während des Studiums erlerntes Wissen, direkt anwenden kann. So erlange ich bereits früh die Möglichkeit den Unterricht aus der Sicht der Lehrperson wahrzunehmen und einen geschärften Blick fürs Unterrichten, die Planung und das soziale Miteinander zu entwickeln.
Im Interview beantwortet Leonie verschiedene Fragen zu ihrer Arbeit im Projekt Universität nützt Schule (UnS).

Personendaten zu Leonie im Überblick:

Studium: Lehramt an Gymnasien

Studienfächer: Mathematik und Englisch

Fachsemester: 1.

Anzahl der UnS-Kleingruppen: 1

Fächer Kleingruppenförderung: Mathe, 3./4. Klasse (Grundschule)

Durchschnittliche Schüler:innenanzahl: 6

Durchschnittliche Förderungsdauer pro Woche: 180 Minuten

 

Würdest du das Projekt UnS weiterempfehlen und wenn ja, warum?
Leonie: Ich würde das Projekt allen Lehramtsstudierenden wärmstens ans Herz legen. Man bekommt dadurch die Möglichkeit frühzeitig Einblicke in den Unterrichtsalltag einer Lehrperson zu gewinnen. Auch kann man für sich individuell herausfinden, inwiefern der Lehrer:innen-Beruf einem selbst liegt und erfüllt. Ich habe mich zu Beginn des Wintersemesters 2022/23 vor allem mit der Intention beworben, Kinder verschiedenen Alters individuell zu fördern und zu unterstützen. Mittlerweile ist es mehr als nur „Arbeit“. Ich komme morgens gerne an die Schule, freue mich über herzliche Begrüßungen und ausgiebige Erzählungen über das Wochenende der Kinder. Neben dem schulischen Herausforderungen sollte man auch soziale Kompetenzen, Empathie und viel Geduld (vor allem an Grundschulen) mitbringen. Das Projekt eignet sich wunderbar, um sich auf seinen späteren Berufsalltag vorzubereiten und sich die ein oder anderen Methoden und Ideen von Lehrkräften anzuschauen.

Was war dein schönster Moment bei der Arbeit mit der UnS-Kleingruppe?
Leonie: Es gibt viele schöne Momente, aber an eine Situation kann ich mich besonders gut erinnern. Vorab, ich unterrichte jeden Freitag eine Kleingruppe von 6 Schüler:innen (3./4. Klasse) im Förderband Schreibwerkstatt. Ich hatte die Stunde vorab zu Hause vorbereitet, Materialien erstellt etc., aber die Rechnung ohne die wenig motivierten Kinder gemacht. Der Großteil der Schüler:innen war aufgrund der zuvor geschriebenen Arbeiten ausgelaugt und hatte im wahrsten Sinne des Wortes „kein Bock“. Also musste ich meinen Plan mehr oder weniger über Bord werfen und wir haben kleine Aktivitäts- und Denkspiele gespielt, welche ich aus den fachdidaktischen UnS-Workshops mitgenommen hatte. In dem Moment war ich schon stolz auf mich selbst, da ich so die Schüler:innen motivieren konnte und wir den „Unterrichtsstoff“ einfach auf eine andere Art und Weise zusammen spielerisch erlernt haben.

Welche Tipps hast du für Studierende, die im nächsten Schuljahr im Projekt UnS arbeiten wollen?
Leonie: Wenn ihr Freude daran habt mit Kindern zu arbeiten, sie zu fördern und zu unterstützen, seid ihr bei dem Projekt UnS auf alle Fälle goldrichtig! Habt keine Hemmungen, sei es im Bezug auf die Schüler:innen oder Lehrpersonen. Jede Lehrkraft ist dankbar für Unterrichtsunterstützung. Besonders für die Arbeit in Kleingruppen: Versucht eure Kinder gut kennenzulernen, das geht am besten mit kleinen Spielen und kreiert für sie eine Lernatmosphäre, in der sie sich wohlfühlen und gern mit euch lernen.

Was zeichnet das Projekt UnS im Vergleich zur Arbeit im Pflichtpraktikum aus?
Leonie: Ich habe noch kein Pflichtpraktikum absolviert.

Konntest du theoretische Inhalte in der Praxis erproben, wenn ja welche?
Leonie: Ich durfte einmal in einer 4. Klasse eine Unterrichtsstunde halten. Ja, zwar bin ich im Förderband auch immer mit meiner Kleingruppe allein, aber es ist anders vor 24 anstatt 6 Schüler:innen zu stehen. Dafür habe ich vorab alle wichtigen Materialien bekommen und eine Anleitung, wie ich meine Stunde vorzubereiten habe. Ihr müsst mir glauben, ich war furchtbar aufgeregt, wie vor einem Vortrag, den man früher in der Schule halten musste, aber auch hier weiß ich im Nachhinein, dass das Verrücktmachen total unbegründet ist. Ihr macht das toll und es hilft mir unglaublich jetzt schon direkt zu Studienbeginn anzufangen Erfahrung zu sammeln, denn nur so beginnt man zu wachsen.

Was konntest du in der Rolle als zukünftige Lehrperson über dich lernen?
Leonie: Ich habe mich damals beim Bewerbungsprozess von UnS bewusst für eine Arbeit and der Grundschule entschieden, obwohl ich Lehramt am Gymnasium studiere. Ein Grund ist, dass ich erstmal „vorsichtig“ in das Projekt reinschnuppern wollte. Der eigentliche Hauptgrund ist allerdings gewesen, dass ich mir immer ziemlich unschlüssig war, ob ich eher an einer Grundschule oder am Gymnasium arbeiten möchte. Durch die Arbeit in der Grundschule habe ich für mich herausgefunden, dass ich mich eher im Unterrichten der Größeren sehe. Als zukünftige Lehrperson konnte ich vor allem über mich lernen, geduldig mit mir und meinen Schüler:innen zu sein und mehr auf ihre Bedürfnisse einzugehen.

Welches Material und/oder welche Methode hat sich für dich als besonders förderlich erwiesen?
Leonie: Ich habe vor allem Material von den Lehrer:innen zur Verfügung gestellt bekommen und viel mein Eigenes erstellt.