Am Tag nach der öffentliche Konferenz wird eine Fachtagung mit geladenen Enscheidungsträger:innen der Bildungspolitik, Wissenschaftler:innen und Repräsentant:innen aus dem Schul- und Hochschulalltag stattfinden. Diese wird Prof. Gert Scobel mit einer Keynote einleiten. Anschließend soll im Format einer Zukunftswerkstatt gemeinsam über zukunftsfähige Perspektiven der Bildung diskutiert werden und welchen Beitrag Achtsamkeit auf individueller, sozialer und ökologischer Ebene dabei leisten kann.

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Foto: StiL / Universität Leipzig

Fachtagung "Zukunftswerkstatt Bildung"

Hintergrund

Im aktuellen Kontext multipler sozialer und ökologischer Krisen braucht es eine Bildung, die Persönlichkeitsentwicklung ermöglicht, um zu einem werteorientierten, ethischen Handeln beizutragen. Dabei ist die Dimension der gesellschaftlicher Verantwortungsübernahme – u. a. über Selbstkenntnis, Reflexionsfähigkeit, Empathiefähigkeit – ein wichtiger Aspekt, um kritisch und konstruktiv an der Gesellschaft teilzuhaben und eine Basis für demokratische Veränderungsprozesse zu bilden.

Entscheidende Reformen der Bildung sind gefragt. Achtsamkeit ist ein Kernelement von transformativer Bildung, die Lernende und Lehrende einlädt, miteinander zu wachsen und Menschen befähigt, sich gesund und bewusst an gesellschaftlichen Entwicklungsprozessen zu beteiligen. Es gibt zahlreiche Ansätze und vielfältige Beispiele des Gelingens, Achtsamkeit im Schul- und Hochschulkontext zu verankern.

Inhalt

Die Zukunftswerkstatt dient vorrangig dazu, die Herausforderungen der Implementierung von Achtsamkeit im Bildungssystem zu identifizieren, Zukunftsentwürfe zu kreieren und Lösungsansätze zu ermitteln.

Für ca. 60 Akteur:innen aus dem Bildungsbereich ist mit einem Moderationsteam eine Standortbestimmung, Diskussion der Lösungsansätze und die Erarbeitung erster Schritte und Maßnahmen angestrebt. Zielgruppe sind dabei Ministerien, Landesinstitute und Schulämter, Bildungsstiftungen, Projektleitungen aktueller und potentieller Achtsamkeitsprojekte im Bildungsbereich, Vertreter:innen der Hoch-/schulleitungsebenen und Repräsentant:innen aus dem Schul- und Hochschulalltag. 

Für diese Veranstaltung ist keine Anmeldung möglich. Die Veranstaltung findet an der Sportwissenschaftlichen Fakultät, Jahnallee 59 in Leipzig statt.

Ablauf

  • 09:00 Uhr - Eröffnung & Keynote Gert Scobel
    Ort: Großer Hörsaal, Campus Jahnallee
  • 10:00 - Zukunftswerkstatt Bildung
    Ort: Hörsaal Nord/verschiedene Räume, Campus Jahnallee
  • 13:00 Uhr - Mittagessen und Vernetzung
    Ort: Pausenhalle, Campus Jahnallee
  • 14:00 Uhr - Ende der Veranstaltung 

Keynote Gert Scobel

zur Vergrößerungsansicht des Bildes: Gert Scobel; Foto: 3sat/ZDF YouTube scobel
Gert Scobel; Foto: 3sat/ZDF YouTube scobel

Vortrag

NEUE AUF-KLÄRUNG ZWISCHEN WISSENSCHAFT, BEWUSSTSEINS KULTUR UND TRANSFORMATIVEM HANDELN

Gegenwärtig befinden wir uns inmitten einer Zeit vielschichtiger planetarer Megakrisen. Diese wirken sich auf die Umwelt ebenso wie auf die Lebensumstände, das Befinden und Glück von Milliarden von Menschen aus. Damit verändert sich auch das herkömmliche Verständnis von Aufklärung, Moderne und Vernunft. Wie sehr die weltweiten Achtsamkeits- und Meditationsbewegungen tatsächlich dazu beitragen können, die Krisen besser als bisher zu lösen und mit Hilfe gemeinsamer Transformationsprozesse zu überwinden, hängt von deren Ausrichtung ab.
Deutlich ist, dass Achtsamkeit, die lediglich als Instrument individueller Kompensation und im Kontext eines „weiter-so“-Lebensstils benutzt wird, kaum zur Erkenntnis von Wirklichkeit, zur Klärung des Bewusstseins oder klugem Handeln wird beitragen können, sehr wohl aber wenn Achtsamkeit als umfassende Bewusstseinsschulung verstanden wird. Angesichts des Drucks der Umstände einerseits und der objektiven Verbundenheit allen Lebens auf der Erde andererseits geht es gegenwärtig um effektive Lösungen und die dazu notwendige Veränderungsbereitschaft zu kultivieren. Vieles spricht dafür, dass es zu einer neuen Verbindung zwischen traditioneller Aufklärung, meditativen Übungen und sozialem Engagement kommen muss, damit vielschichtige Prozesse der Transformation in globalem Stil gelingen können. Während traditionelle Aufklärung vor allem als kognitiver Prozess zunehmender (An-)Erkenntnis der Welt und unserer sozialen wie individuellen Verfassung verstanden wurde, kann eine integrative Bewusstseinskultur dazu beitragen, neue Formen gemeinsamen, heilsamen Handelns zu entwickeln. Eine solche neue Aufklärung, die ein Klärung des Bewusstseins beinhaltet, könnte zu einem Gelingen unserer Bemühungen beitragen, die notwendigen Transformationen zu bewältigen. Sie im Kontext zu skizzieren ist Ziel des Vortrages.


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