Zu April 2022 verabschiedet das Zentrum für Lehrer:innenbildung und Schulforschung die Absolvent:innen des Wintersemesters 2021/2022 im Rahmen einer feierlichen Exmatrikulation von der berufsbegleitenden wissenschaftlichen Ausbildung. Die Mehrheit der Absolvent:innen in den Fächern Biologie, Physik, Chemie, Deutsch, Mathematik, den Grundschuldidaktiken sowie Förderschwerpunkten blickt auf ein Studium unter besonderen Herausforderungen zurück. Drei von vier Semestern wurden pandemiebedingt digital absolviert. Mit viel Kraft, Organisationsgeschick und einem besonderen Maß an Engagement bewältigten sowohl Studierende als auch Dozierende die Anforderungen.
Entstanden sind in der Pandemie digitale Lehr-/Lernformate, die auch in Zukunft wertvolle Ergänzungen in der wissenschaftlichen Ausbildung von Lehrkräften sein werden. Zeitnah werden die Studienstrukturen unter hochschuldidaktischer Perspektive geprüft, um in zukünftigen Semestern den Anteil digitaler Lehr-/Lernformate sinnstiftend zu erhöhen. Hierfür dienen auch die Erfahrungen und Bedarfe der berufsbegleitend studierenden Lehrer:innen in Bezug auf digitale Studienanteile, die mit der Absolvent:innenbefragung des Wintersemesters erfasst wurden.
Mit dem Sommersemester 2022 beginnt eine neue Ausbildungsgruppe die berufsbegleitende Qualifizierung für das Fach Biologie. Eine Fortsetzung des naturwissenschaftlichen Portfolios in der III. Phase der Lehrer:innenbildung am ZLS war nicht vollumfänglich umsetzbar. Zu wenig Bewerbungseingänge für die wissenschaftlichen Ausbildungen der Fächer Chemie und Physik lassen das ZLS mit einem traurigen Auge Abschied von der wAL Physik nehmen. Die Qualifizierung für Seiteneinsteiger:innen im Fach Physik kann nunmehr ausschließlich in Dresden angeboten werden. Eine wiederholte Ausschreibung des sächsischen Kultusministeriums (SMK) für die wAL Chemie lässt für den Ausbildungsstandort Leipzig und interessierte Lehrkräfte jedoch weiterhin hoffen. Neben der wAL Chemie umfassten die Ausschreibungen für den Studienbeginn Oktober 2022 die Angebote wAL Ethik, wAL Englisch, wAL Deutsch und wAL Mathematik.
In der ersten Woche der Sommerferien startet am Zentrum für Lehrer:innenbildung und Schulforschung der vom SMK beauftragte Zertifikatskurs „Angewandte Deutsche Gebärdensprache“. Das SMK trägt in der Lehrer:innenfortbildung gemeinsam mit dem ZLS zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention (UN-BRK) bei. Eine Qualifizierungsmaßnahme wie diese dient der Minderung bestehender einstellungs- und umweltbedingter Barrieren im Bildungssystem und fördert eine gleichberechtigte Teilhabe von Gebärdensprache nutzenden Menschen an der Gesellschaft. Unter Federführung von Dr. Susanne Römer bietet der zweijährige Zertifikatskurs Lehrkräften und pädagogischen Fachkräften in Sachsen die Möglichkeit des Erwerbs professioneller Fach- und Methodenkompetenz im Einsatz der Deutschen Gebärdensprache (DGS) für den Unterricht mit hörgeschädigten Schüler:innen.