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Seit zwei Jahren vermittelt das Transferprojekt StartTraining Lehramtsstudierende an Kinder mit Förderbedarf an sächsische Schulen, um die Schüler individuell zu unterstützen. Die Studierenden können dabei praktische Unterrichtserfahrung sammeln. Initiiert wurde es als Weiterführung eines seit 2014 an drei Schulen verankerten Programms zur Unterstützung von Bildungseinrichtungen im Leipziger Osten vom Zentrum für Lehrerbildung und Schulforschung (ZLS) der Universität Leipzig. Am 2. September wurde diese erfolgreiche Kooperation zwischen dem ZLS, dem Landesamt für Schule und Bildung am Standort Leipzig und dem gemeinnützigen Partner „Jugend mit Zukunft“ um weitere zwei Jahre bis 2022 verlängert. Mit vor Ort bei der Auftaktveranstaltung in der August-Bebel-Schule in Leipzig – einer der am Projekt beteiligten Schulen – war der sächsische Kultusminister Christian Piwarz.

Das Transferprojekt, das sich Schülern der Klassenstufen eins und fünf widmet, wird auch in den kommenden Jahren einen festen Platz im Unterstützungsangebot vieler Schulen haben und immer mehr Lehramtsstudierende erreichen. Das wurde am 2. September in Anwesenheit des Sächsischen Staatsministers für Kultus, Christian Piwarz, feierlich unterzeichnet.

„Besonders wichtig sind für mich individuelle Förderung und hohe Qualitätsstandards in der frühkindlichen Bildung. Ich bin den Akteurinnen und Akteuren des Projektes sehr dankbar, dass sie Schulen und Schülerinnen und Schülern solch wichtige Hilfestellungen bieten und somit jedes Kind im Auge behalten“, betont Christian Piwarz. Für den anstehenden Projektzeitraum 2020/2021 werden 262 Studierende an 94 Schulen für das StartTraining tätig sein. Somit konnten die Kapazitäten im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdoppelt werden. „Hier zeigt sich einerseits das Interesse aller Beteiligten an den Möglichkeiten, die das Projekt bietet, aber andererseits auch dessen grundsätzlicher Bedarf“, unterstreicht Projektmanagerin Maren Reichert.  

Die Studierenden arbeiten mit den Kindern einzeln oder in kleineren Gruppen während des Unterrichts mit im Klassenraum oder mit einzelnen Schülern in einem separaten Raum und in extra zur Förderung eingerichteten Zeitfenstern. Bei Erstklässlern, die Schwierigkeiten beim Übergang von der Kita zur Grundschule haben, werden unter anderem Übungen zur Verbesserung der Lesefähigkeit und der Feinmotorik eingesetzt. Schüler der fünften Klasse mit Problemen bei der Umstellung von der Grund- zur Oberschule oder zum Gymnasium werden von den Lehramtsstudierenden auch durch individuelle Zuwendung zum Lernen motiviert. Zudem wiederholen sie Unterrichtsstoff, um den Mädchen und Jungen Erfolgserlebnisse zu verschaffen. Dies geschieht in enger Zusammenarbeit mit den Klassen- und Fachlehrern.

„Nichts ist so wichtig wie die bestmögliche Investition in unsere Jüngsten. Dabei sind Zeit und Zuwendung die entscheidenden Faktoren. Gerade bei der Vielfalt an Bedarfen der Schülerinnen und Schüler kann ein Lehrer allein diese nicht abdecken. Vom StartTraining profitieren alle Beteiligten: Lernende, Eltern, Lehrende und Studierende. Die Oberschule Paunsdorf kann nach sechs Jahren der Erprobung und Weiterentwicklung bestätigen: Es lohnt sich“, sagt Elke Fischer, Schulleiterin der Oberschule Paunsdorf. 

Im Zuge der Veranstaltung wurden zwei weitere Projekte zur Förderung der Vernetzung zwischen Universität und Schule präsentiert. Das Angebot „Universität nützt Schule (UnS)“ unterstützt Schüler gezielt bei ihrem Einstieg in die neue Klassenstufe und reagiert somit auf die Herausforderungen des coronabedingten Homeschoolings in den vergangenen Monaten. Das von der Joachim Herz Stiftung geförderte Projekt „Vielfalt im Lehramt und an Schulen (VieLeS)“ erweitert das StartTraining und soll Kindern unter anderem dabei helfen, ihre Lese- und Rechtschreibkompetenzen langfristig zu verbessern. 

Zum Beitrag von MDR Aktuell