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Vom 22. bis 23. September 2021 ging es beim 14. Bundeskongress um das Thema „Lehrer:innenbildung³ – Die Rolle der Zentren für Lehrer:innen im Beruf“. PraxisdigitaliS beteiligte sich hieran mit einem eigenen Panel. Außerdem fand am 28. September 2021 zum Thema „Lernwelten im Wandel – Lehren und Lernen gemeinsam gestalten“ der 7. Tag der Lehre an der Universität Leipzig statt, bei dem PraxisdigitaliS ebenfalls vertreten war.

PraxisdigitaliS auf dem BUKO 2021

Im Rahmen des 14. Bundeskongresses der Zentren für Lehrer:innenbildung und Professional Schools of Education (BUKO) am Zentrum für Lehrer:innenbildung und Schulforschung (ZLS) der Universität Leipzig stellte sich das Verbundprojekt der Universität Leipzig und der TU Dresden „PraxisdigitaliS – Praxis digital gestalten in Sachsen“ mit verschiedenen Ansätzen zur Entwicklung, Strukturierung und Vermittlung digitalisierungsbezogener Kompetenzen in der Lehrer:innenbildung vor.

In einem einführenden Beitrag stellten Julia Nickel, Daniel Roß und Prof. Dr. Sonja Ganguin neben dem Projekt „PraxisdigitaliS“ im Allgemeinen die Erarbeitung eines Kataloges digitalisierungsbezogener Kompetenzen als zentrale Projektmaßnahme vor. Der Beitrag gab Einblicke in den Arbeitsstand und diskutierte Anwendungs- und Transfermöglichkeiten des Kompetenzkatalogs als praxisorientiertes Instrument zur Planung, Konzeption und Umsetzung der Aus- und Fortbildung von Lehrer:innen im Bereich Digitalisierung.

Darauf folgend zeigten Maja Funke, Alexander Finger und Prof. Dr. Jörg Zabel in einem zweiten Beitrag auf, wie dieser Kompetenzkatalog fachspezifisch konkretisiert werden kann. Vorgestellt wurden konkrete Ansätze zur Strukturierung digitaler Lehrkompetenzen im Rahmen der Naturwissenschaften am Beispiel des Orientierungsrahmen DiKoLAN sowie entsprechende Anwendungsmöglichkeiten in der Lehrpraxis.

Abschließend gingen Friederike Seever, Anja Neubert und Prof. Dr. Alfons Kenkmann im dritten Beitrag des Panels auf die Vermittlung digitalisierungsbezogener Kompetenzen in der Geschichtsdidaktik ein. Der Beitrag fokussierte die Verzahnung aller Phasen der Lehrer:innenbildung innerhalb des geschichtsdidaktischen LaborUni-Projektes HISTOdigitaLE der Universität Leipzig. In dem Projekt entstehen digitale, freie Bildungsmaterialien für die Schulpraxis, die auf der OER-Plattform EDUdigitaLE veröffentlicht werden.

Im Anschluss an die drei Einzelbeiträge war Zeit für Fragen und Diskussion. Anklang fanden in der gemeinsamen Diskussion mit den Kongressteilnehmenden insbesondere Fragen der Erarbeitung und Strukturierung digitalisierungsbezogener (fachspezifischer) Kompetenzen sowie das Thema Open Educational Resources (OER) bzw. die Etablierung einer Kultur des Teilens in der Schule.

 

Praxisdigitalis beim 7. Tag der Lehre

Bei der Session „Digitalisierungsbezogene Lehr-Lernveranstaltungen für die Lehrer:innenbildung: Good Practice aus dem QLB-Projekt PraxisdigitaliS“ stellten mehrere Projektbeteiligte von der Universität Leipzig ihre lehramtsspezifischen Lehr-Lernprojekte vor, in denen es darum geht, angehenden Lehrkräften das Lernen mit und über digitale Medien zu vermitteln.

Der erste Beitrag von Prof. Dr. Sonja Ganguin thematisierte eine Vorlesung zu informatischen und medienpädagogischen Kompetenzen für Lehramtsstudierende, die seit dem Sommersemester 2020 pilotiert wurde. In diesem Zusammenhang stellte Prof. Ganguin den medienpädagogischen Teil der Vorlesung vor und ging darauf ein, wie angehende Lehrkräfte zu bewusstem Handeln und didaktisch sinnvollem, kompetenten Umgang mit digitalen Medien befähigt und für medienpädagogische Themen sensibilisiert werden können.

Mit medienpädagogischem Fokus ging es weiter: Daniel Roß stellte ein Seminar aus der Kommunikations- und Medienwissenschaft vor, in dem Studierende Unterrichtseinheiten für den Einsatz an Schulen zu medienpädagogischen Themen wie Fake News und Sexting oder den kritisch-reflektierten Umgang mit bestimmten Apps konzipierten. Die Themen orientierten sich weitestgehend an schulischen Lehrplänen und wurden in Form von OER-Materialien aufbereitet, sodass sie unkompliziert von Lehrkräften genutzt werden können.

Im dritten Beitrag ging Florian Funke auf das Fachseminar „Digitale Lehr-Lernszenarien“ der Didaktik der Informatik ein. Darin entwickelten Studierende in einem mehrstufigen Prozess Szenarien für den Informatikunterricht, die im Blended-Learning oder rein digitalen Format umgesetzt wurden. Neben theoretischen Grundkonzepten digitaler, interaktiver Szenarien und der Einbindung didaktischer Grundkenntnisse ging es auch um das Einholen und Einbinden von Feedback im Rahmen des projektorientierten Arbeitens. Durch Peer-Assessments, Vorstellungs- und Erprobungsrunden wurden die Konzepte und Szenarien der Teilnehmenden mehrfach evaluiert und optimiert.

Abschließend gab Dr. Katrin Gottlebe Einblick in ein digitalisiertes bildungswissenschaftliches Modul zum Aufbau diagnostischer Kompetenzen. Sie zeigte auf, wie durch praxis- und handlungsnahe Maßnahmen sowohl die Wissens- und Handlungsdimension der Kompetenzen als auch die Einstellungskomponente im Sinne einer professionellen ethischen Grundhaltung entwickelt werden sollen. Außerdem ging sie darauf ein, wie dies im Rahmen des digitalisierten Moduls mittels einer Lernplattform und in Form von Blended-Learning-Angeboten umgesetzt wurde.

In der anschließenden Diskussion ging es vor allem um benötigte Kompetenzen von (angehenden) Lehrkräften sowie den sinnvollen Einsatz digitaler Medien in Lehre bzw. Unterricht.