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Kurz vor dem Dezember-Lockdown wurden 11 Stipendiat:innen einschließlich der
gesamten Familie in das Stipendienprogramm aufgenommen. Die Schüler:innen kommen aus dreien für die Pilotphase ausgewählten Leipziger Grundschulen, der Brüder-Grimm-Grundschule in Paunsdorf, der 100. Grundschule in Grünau und der Clara-Wieck-Grundschule in Schönefeld und wurden von ihren Schulleitungen für das Programm empfohlen. Lernpat:innen können sich aktuell bewerben und die Stipendiat:innen auf ihrem Weg begleiten.

Die herausfordernden, oft sehr komplexen Lebenslagen, denen die stipendiatischen Familien ausgesetzt sind, beanspruchen dabei besondere empathische Offenheit, eine flexible breitgefächerte Methodik und Kreativität, neue Formate zu denken.

Die Leipziger Projektphilosophie misst der individuellen und familiären Ressourcenstärkung sowie der Förderung der Selbstwirksamkeit der Kinder und ihrer Familien für die ganzheitliche Potential- und Persönlichkeitsentfaltung der Kinder große Bedeutung bei.

In dieser systemischen, empowernden Sichtweise spielen direkte soziale Beziehungen, soziales Lernen und eine subjektorientierte Herangehensweise eine wesentliche Rolle.

Natürlich stellen deswegen die aktuellen Kontakteinschränkungen durch die Corona-Pandemie eine besonders herausfordernde Situation dar: Selbst die mittelbare digitale Kontaktaufnahme war nicht möglich, da Endgeräte nicht vorauszusetzen waren.

So wurde eine Vielfalt verschiedener Kanäle aktiviert, um die Beziehungen zu den Familien aufzubauen und zu stärken: Kinderbriefe und Elternbriefe wurden verschickt, ein telefonisches Familien Check-In, um die aktuelle Lage der einzelnen Familien zu erfassen und ein individueller Viertelspaziergang, bei dem jedes Kind seinen persönlichen Stadtteil zeigen konnte.

Aktuell werden studentische Lernpat:innen angeworben, die basierend auf einer wertschätzenden persönlichen Beziehung die Stipendiat:innen individuell begleiten und fördern. 

Pat:in werden

Ein spezieller Bildungsfond des Programms hilft, fehlende Laptops für die Stipendiat:innen anzuschaffen, um digitale Formate nutzen zu können. Eine Kooperation mit dem Schülerforschungszentrum "almaLab", Mathe-Physik Lehramtsstudent:innen der Universität Leipzig sowie dem Preisträger des „Jugend forscht“-Regionalwettbewerbs Sachsen 2020, Moritz Dulleck. Sein entwickeltes Mathe-Selbstlernprogramm für Grundschulkinder soll zeitnah für die Stipendiat:innen zuhause nutzbar gemacht und durch MINT-Student:innen begleitet werden.

Das Diesterweg-Stipendium Leipzig ist unter den den Diesterweg Programmen der einzige universitäre Standort. Damit kommt dem Leipziger Projekt eine spezielle Scharnierfunktion zwischen Wissenschaft, akademischer Ausbildung und Gesellschaft zu und es birgt großes Kooperationspotential sowohl innerhalb der Universität als auch mit Akteur:innen der Stadtgesellschaft und der Region.

Darüber hinaus ist das Leipziger Projekt gemeinsam mit dem zeitgleich gestarteten Standort in Berlin Marzahn das erste in den neuen Bundesländern.