Das Projekt Transfer umfassender Medienbildung zwischen Universität und Schule (TrauM), welches von der Initiative Digitale Schule Sachsen (SMK) gefördert wird, beendet im Dezember erfolgreich seine zweite Durchführungsphase wie auch die gesamte Projektlaufzeit. Drei Grundschulen und zwei Oberschulen wurden jeweils über ein halbes Schuljahr (2. Schulhalbjahr 2023/2024 sowie 1. Schulhalbjahr 2024/2025) hinweg mit diversen Angeboten nach ihren Bedarfen im Bereich Medienbildung begleitet. Vor Ort in den Schulen wurden sowohl Fortbildungen für die Lehrkräfte als auch Angebote im Bereich Medienbildung mit Schülerinnen und Schülern umgesetzt, um digitale Kompetenzen der Zielgruppen zu fördern. Darüber hinaus erreichte das Projektteam mit den Angeboten auch Eltern und schulnahes Personal beispielsweise im Bereich Sozialarbeit.
Weiterhin fanden über die gesamte Projektlaufzeit neben den längerfristigen Begleitungen mit den fünf Schulen auch punktuelle Angebote statt, die neben jungen Lernenden auch Lehrkräfte zahlreicher weiterer Schulen Sachsens erreichten. Durch Lehrkräftefortbildungen, die online wie auch vor Ort im Digitalen Klassenzimmer am ZLS stattfanden, konnten weitere Lehrkräfte erreicht werden, die die Inhalte der Fortbildungen als Multiplikatorinnen und Multiplikatoren an ihre Schülerschaft weitertragen. Aus den Lehrkräftefortbildungen entstanden zum Teil weitere Möglichkeiten, die das Projektteam an die sächsischen Schulen führten, wo es Projekte mit den Schülerinnen und Schülern umsetzte. So erreichte das Projekt zu diesem Zeitpunkt (Stand 09.12.2024) in den einzelnen Angeboten 1001 junge Lernende und 316 Lehrkräfte an knapp 50 sächsischen Schulen. Weiterhin wurden 156 Eltern erreicht. Tobias Lammers, Projektmitarbeiter im Bereich Medienpädagogik blickt zurück: „Schulen und Personen aus dem Elternkreis, die ebenfalls Lehrkräfte sind, bestätigen unsere Mühen auf einzigartige Weise, indem sie uns zeigen, dass unser Engagement gebraucht wird.“
Die Besonderheit der Bedarfsorientierung im Projekt machte eine umfangreiche Erhebung zu Beginn und Konzeptionsphase notwendig und gleichzeitig konnten die Schulen dadurch genau dort abgeholt werden, wo sie im Bereich Medienbildung standen. Die Begleitung erfolgte über den Zeitraum von mehreren Monaten, wodurch der Fokus des Projektteams vor allem auf Qualität und Nachhaltigkeit gelegt wurde. So konnten ganz unterschiedliche Ziele der Schulen innerhalb der Projektlaufzeit umgesetzt werden: von der Begleitung der Einrichtung einer iPad-Klasse, über die Erprobung Methoden aktiver Medienarbeit im Klassenraum bis hin zur Produktion eines Schulvideos inklusive Aufnahme des Schulsongs. Für die Schulen war es ein ganz besonderes Erlebnis: „Das Projekt hat uns gezeigt, dass wir gemeinsam als Schule Großes erreichen können“, sagte eine Lehrkraft im Abschlussgespräch. Die Kompetenzförderung ist dabei sehr umfangreich gelungen und diverse Kompetenzen aus dem Konzeptionspapier Medienbildung und Schule des SMK sowie den Kompetenzrahmen DigComp Edu und DiKoLiS konnten sowohl bei den Schülerinnen und Schülern wie auch den Lehrkräften gefördert werden.
Auch das Team blickt zum Projektende auf viele schöne Momente zurück. „Das Recording des Schulsongs war eine wunderbare Erfahrung. Das laute Chaos einer ganzen Grundschule für wenige Momente zu orchestrieren und als Audio festzuhalten - das wird mir in Erinnerung bleiben!“ berichtet Medientechniker Hans-Jakob Völkel und erinnert sich an das Schulprojekt mit der Johannes-Hegenbarth-Schule in der ersten Durchführungsphase. Für das TrauM-Team war das Projekt eine großartige Gelegenheit, an Schulen verschiedene Klassenstufen und Schularten zu begleiten und diese Erfahrungen mit in die Seminare im Modul Medienbildung und politische Bildung in der Schule zu tragen, in denen sich auch Lehramtsstudierende aller Fachrichtungen und Schularten bewegen. Von diesem Professionsbezug profitierten die Lehramtsstudierenden in den Seminaren, in denen sie Lehr-Lern-Konzepte erstellten, die zum Teil auf der Plattform EDUdigitaLE veröffentlicht wurden.
Das Projekt TrauM startete offiziell im Juli 2023 und wurde ab September mit personellen Ressourcen unterfüttert. Neben der Projektkoordination, die mit Sarah Bischof und Dominik Becher aus ZLS-Reihen besetzt wurden, wurden zwei neue Kollegen in den Arbeitsbereichen Medienpädagogik und Medientechnik eingestellt. Weiterhin unterstützten zwei wissenschaftliche Hilfskräfte vor allem im Bereich Medienpädagogik und Öffentlichkeitsarbeit das Projektteam. Das Team musste sich neu zusammenfinden und Aufgaben und Zuständigkeiten aushandeln. Projektkoordinator Dr. Dominik Becher, der selbst auch aktiv mit an den Schulen war, zieht das Fazit: „Das Team ist spitze und hat Erstklassiges an jeder Schule geleistet“. Daher ist es umso trauriger, dass es nun heißt „Aus der Traum“ und das Team sich wieder von den neugewonnen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern verabschieden muss.
Im Akronym TrauM lag von Anfang an beides: der hohe idealistische Anspruch des umfassenden Bildungskonzeptes, der traumhaft anmutet und gleichzeitig die flüchtige Natur eines kurzen Förderzeitraums, der das Team nun aus dem Traum aufwachen lässt. Das Projektteam bleibt weiter hoffnungsvoll in den Bestrebungen, Kinder, Jugendliche und Erwachsene bei einer mündigen Teilhabe in einer medienkonvergenten Gesellschaft bestärken zu können. Tobias Lammers sieht allerdings auch, dass „Schulen Unterstützung brauchen, und sie dafür vor allem Zeit und Geduld benötigen“. Der Lernwille und Wunsch, sich dem gesellschaftlichen Wandel anzupassen, sei definitiv mehrheitlich vorhanden, gleichzeitig machen die Arbeitsbedingungen und die allgegenwärtige Überforderung ein weiterführendes Engagement im Bereich Medienbildung zu einer Herausforderung.
Wenn Sie sich Unterstützung bei der Begegnung dieser Herausforderung wünschen, bleibt das Projekt Digitales Klassenzimmer auch nach dem Projektende von TrauM bestehen. Wenn Sie an Fortbildungen im Bereich Medienbildung oder anderen Angeboten interessiert sind, besuchen Sie gern das Digitale Klassenzimmer. Melden Sie sich dazu gern unter digitalesklassenzimmer(at)uni-leipzig.de oder direkt über die Website Anmeldung offenes angebot an.
Förderhinweis: Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.