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Ende Februar kamen an Achtsamkeit interessierte Hochschulakteur:innen aus ganz Deutschland unter dem Motto „Bewusstseinsbildung als Transformationsprozess“ für vier Tage im Klosterhof St. Afra in Meißen zusammen, um gemeinsam Achtsamkeitspraktiken zu vertiefen, sich auszutauschen und zu vernetzen.

Im vollen Probsteisaal des Klosterhofs St. Afra in Meißen herrscht Stille. Die 25 Teilnehmer:innen des bundesweiten Inkubationsworkshops „Bewusstseinsbildung als Transformationsprozess“ vertiefen sich in eine Achtsamkeitsübung. Es sind Hochschullehrende, Hochschulführungskräfte und einige der Hauptakteur:innen und Projektleiter:innen, die sich damit auseinandersetzen, mehr Achtsamkeit in die Hochschullandschaft zu integrieren.

Bildungsprozesse sind an Hochschulen oft von der Beschleunigung der Gesellschaft geprägt. Hier einen Gegenpol zu setzen und sowohl die Persönlichkeitsentwicklung des Einzelnen als auch den Blick zu einer gesellschaftlichen Gestaltung zu erweitern, ist ein Ziel des Projekts „Achtsamkeit in der Bildung und Hoch-/schulkultur“ (ABiK) der Universität Leipzig, welches in diesem Sinne zu der Veranstaltung eingeladen hatte.

Achtsamkeitspraxis und Projektvorstellungen

Nach einer zu Beginn von Dr. Martina Draszczyk aus Wien angeleiteten intensiven Praxisphase lernten die Teilnehmenden am zweiten Tag verschiedene Achtsamkeitsübungen von Dr. Michael Huppertz in der Natur kennen. Diese beschäftigten sich nicht nur mit Fragen der Umweltethik, sondern brachten ebenso die soziale und politische Problematik der Achtsamkeit mit ein und inspirierten zu angeregten Diskussionen.

Die anschließende Vorstellung aktueller Achtsamkeitsprojekte und Initiativen zeigte die bereits vorhandene Bandbreite bei der Integration in den Hochschul- und Schulkontext. So legt das landesweite NRW Modellprojekt „achtsam und gewaltfrei die Demokratiefähigkeit in (Hoch)Schulen stärken“, präsentiert von Dr. Nils Altner, den Schwerpunkt auf die Demokratieförderung. Die von Prof. Dr. Reiner Frey vorgestellte „School of Personal Development and Education“ (ScoPE) der Frankfurt University of Applied Sciences, möchte über eine breite Vielfalt an Angeboten als Basis zur gesellschaftlichen Verantwortungsübernahme, die Persönlichkeitsstrukturen fördern. Das Bildungsunternehmen Achtsam.Digital stellte Achtsamkeitsformate für alle Statusgruppen der Hochschulen vor und Miriam Thye aus der Arbeitsgruppe von Prof. Tobias Esch beeindruckte mit der Vielfalt an Angeboten im gesundheitlichen Bereich, welche bereits an der Universität Witten/Herdecke umgesetzt werden. Der Zusammenhang zwischen Nachhaltigkeit und Achtsamkeit wurde sowohl von der studentischen Initiative „Silence Space“ (Hochschule Eberswalde) als auch dem Gastgeberprojekt ABiK betont.

Gemeinsam Zukunft gestalten

Von dieser Fülle an Potenzial ausgehend, wurde durch einen geleiteten U-Prozess (Christine Wank ,Generative Facilitation Institute Berlin) die Basis für ein weiteres kooperatives Vorgehen und konkrete Schritte geschaffen. Neben gemeinsamen Anknüpfungspunkten beispielsweise in der Öffentlichkeitsarbeit oder Angebotsgestaltung, wurde die Idee einer „Karawane der Stille“, einer Bildungsreise zu den bereits thematisch aktiven Hochschulstandorten entwickelt.

Der kreative Austausch bereitete zusätzlich die Basis für den Auftakt zur Gründung des „Netzwerks Achtsamkeit in der Bildung in Sachsen“ (NABIS).

Positives Fazit

Neben Gastgeberin Susanne Krämer von der Universität Leipzig zogen auch die Teilnehmer:innen durchweg ein positives Fazit der vier gemeinsamen Tage: „Ich empfand den Inkubationsworkshop als ganz neue, inspirierende und reichhaltige Erfahrung. Ich konnte meinen Blick enorm erweitern, bin dankbar für die Begegnungen und den Raum, sich einbringen zu können.“ (Feedback Teilnehmer:in).

Der nächste Inkubationsworkshop des Projekts ABiK ist Anfang 2023 geplant. Informationen zum Termin und zur Anmeldung erfolgen über die Website und den Newsletter.